Zwischen Quelle und Karst - Durch das Steinernde Meer

Diese Lechschleife ist nicht nur eine eindrucksvolle Tageswanderung, sondern auch eine Reise in die geologische Vergangenheit und zum Ursprung des Lechs. Sie steht am Anfang – geographisch wie symbolisch.

Das Steinerne Meer, eine eindrucksvolle alpine Karsthochfläche zwischen Spullersee und Formarinsee, beeindruckt durch seine bizarren Gesteinsformen, Dolinen und unterirdischen Wasserläufe. Regenwasser versickert hier direkt im porösen Kalkgestein – ein idealer Ort, um zu verstehen, wie der Lech entsteht: unsichtbar, tief im Fels.

Ausgangspunkt der Tour ist Lech am Arlberg. Mit dem Wanderbus (in der Lech Card enthalten) gelangt man zur Bushaltestelle Formarinsee.

Vorbei an der Alpe Formarin und dem Steinbock-Denkmal (die bronzene Statue des Steinbocks steht hier als Erinnerung an die Wiedereinsetzung der Alpensteinböcke im Jahr 1958) führt der Weg leicht ansteigend durch weite Alpweiden. Bald erreicht man das erste geologische Highlight: ein kleines fossiles Korallenriff – der Vorbote des Steinernen Meeres. Wer genauer hinsieht, entdeckt Spuren urzeitlicher Lebewesen: versteinerte Korallen, Muscheln und Ammoniten – Relikte eines Urmeers, das sich hier vor über 200 Millionen Jahren erstreckte.

Nun öffnet sich die Landschaft zunehmend. Die sattgrünen Weiden treten zurück und gehen allmählich in eine karge Hochfläche über - das namensgebende Steinerne Meer Bizarre Kalkfelsen ragen wie versteinerte Wellen aus dem Boden, dazwischen gähnen trichterförmige Dolinen. Der Pfad schlängelt sich über raue Karstbuckel und an Spalten vorbei. Am westlichen Ende des Steinernen Meeres schwenkt der Weg nach rechts und führt in leichtem Auf und Ab unterhalb des Formaletsch entlang. Optional kann man vom Weg einen Abstecher hinauf zum Formaletsch (2.292 m) unternehmen – ein kurzer, steiler Aufstieg, der mit einem großartigen Panoramablick auf die Rote Wand, den Formarinsee und das Steinerne Meer belohnt wird.

Auch ohne Gipfelabstecher erreicht man nach wenigen weiteren Wegkehren die Freiburger Hütte (1.931 m), die mit regionalen Speisen zur Rast einlädt. Nach einer Stärkung geht es oberhalb des Ufers gemütlich zurück zur Bushaltestelle, wo der Wanderbus wieder nach Lech fährt.